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1. Bis zum Anfange des 16. Jahrhunderts - S. 167

1883 - Berlin : Oehmigke
— 167 — unter Essen, Trinken und Tanzen sei die Nacht in Freuden vergangen. In Wittstock hatte eine Hexe namens Dosmannsche es verstanden, den Teufel einzufangen und in ein Krystall zu bannen, eine Kunst, die sie von einem Küster gelernt haben wollte. „War der Teufel so gebannt, so mußte er ihr in Gestalt eines Hundes oder Hahnes dienen." Derselbe fügte dann, besonders dem Vieh, viel Schaden zu. Als Kurfürst Johann Georg gerade in Wittstock mehrere Kinder verloren hatte, nahm man diese Hexe in den Verdacht der Vergiftung. Sie suchte denselben zwar von sich ab- und auf eine andere Frau, mit Namen Schunemannfche, zu lenken, erlitt aber infolge eines Rechtsgutachtens des Brandenburger Schöppeustuhles den Tod. In Beskow wurde eine Zauberin festgesetzt, welche aus Kröten und Eulenfedern Pulver gebrannt, ein mit roter Seide umwickeltes Ei behufs der Zauberei in das Feuer geworfen haben sollte. Sie hatte auch einem Bürger versprochen, durch ihre Zauberkunst bewirken zu wollen, daß er drei Jahre lang den Vogel beim Schützenfest abschießen sollte, damit er den silbernen Vogel bekomme und für Lebenszeit ziesefrei werde. Sie bekannte allerdings, daß sie neun Tage lang vor Sonnenaufgang jedesmal einen neuen Napf mit Bier und Brot in einen Fliederstrauch hinter die Schinderei gesetzt und dabei folgende Worte gesprochen habe: „Guten Morgen Fliederstrauch, du viel guter, du sollst mir helfen aus aller Not, und so du mir helfen wirst, so werde ich morgen wieder bei dir sein!" In Königsberg i. N. hatte ein Weib einem andern den Teufel in den Leib geflucht, der dieses nun plagte. Jenes verstand auch, Macht über das Wetter zu haben; sie habe einen Pakt mit dem Teufel geschlossen, der unter dem Namen Elias in einem langen schwarzen Mantel bei ihr erscheine. Ferner wird uns von einer Teufelsbaunung berichtet, welche in Hohenkränig stattfand. Hier hatte eine Hexe an einer Reibscheibe in aller Teufel Namen drei Feldsteine genommen und dazu unter derselben Anrufung fließendes Wasser geholt; das habe sie, wie sie bekannte, an drei aufeinander folgenden Sonnabenden gekocht und dabei gerufen: „Du sollst sieden, sausen, brausen und nicht

2. Bis zum Anfange des 16. Jahrhunderts - S. 148

1883 - Berlin : Oehmigke
— 148 — lesen und verstanden, seine Bubenstücke au das Licht gekommen. Nachdem er auf der Folter, was man verlangte, gestanden hatte, wurde er aus eine grausame Weise hingerichtet. Nachdem er viermal mit Zangen gerissen war, räderte man ihn auf dem Neuen Markte an Armen und Beinen, vierteilte ihn und hing an jedem Thore ein Stück aus. Endlich wurde sein Eingeweide mit dem Zauberbuche verbrannt. „Da sah man recht, daß er ein Zauberer gewesen, denn eine große Maus kam unter dem Gerüste daher, lies ins Feuer und verbrannte darin. Man hat's dafür gehalten, daß es sein Zaubergeist, so er bei sich gehabt, gewesen sei."*) War es wirklich der „Zaubergeist", der in dieser Maus steckte, so war er ein recht dummer Teufel, daß er sich ins Feuer stürzte und nicht lieber davonlies. Das Zauberbuch wurde leider mitverbrannt, wir können also nicht erfahren, was darin stand. Die Inden wurden aber von neuem ans dem Lande verwiesen. 39. Eine Prinmtmse. Im Februar des Jahres 1581 wurde der dritten Gemahlin Johann Georgs ein Sohn geboren, welcher in der Taufe den Namen Christian erhielt. Zu Ehren dieses Ereignisses wurde ein großes Hoffest veranstaltet, zu welchem auch der Kurfürst August von Sachsen mit seinem Sohne Christian erschien. Dieses Fest gipfelte in einem großen Ningelrennen, welches auf der (Stechbahn abgehalten ward. Die Chronik beschreibt dasselbe so: „Am 27. Februar haben die Herrschaft und derselben Diener und Hofleute in mancherlei Farben, stattlichen seidenen und andern Kleidern, einige wie Bergleute, andere wie Mönche, so junge Nonnen hinter sich auf den Roffen gehabt, andere wie Löwen, Bären, Elephanten, andere wie *) Hafft, bei Riedel Iv.

3. Bis zum Anfange des 16. Jahrhunderts - S. 151

1883 - Berlin : Oehmigke
— 151 — hatten und vorgeben, jene Künste zu verstehen, günstige Aufnahme und so lange lebhafte Förderung fanden, bis endlich der Krug brach, worauf dann der tiefste Fall folgte. Zu den bedeutendsten Erscheinungen aus diesem Gebiete gehörte Leonhard Thnrneysser zum Thurm, ein geborener Schweizer; derselbe hatte sich bis über das gewöhnliche Maß weit hinausgehende chemische Kenntnisse erworben, teilte aber mit den meisten Gelehrten seiner Zeit den Glauben, daß diese Kunst dazu führen müßte, Gold zu machen (Alchymie). Schon in seiner Heimat hatte er sich darin versucht, aber nur vergoldetes Blei zustande gebracht, weßhalb er die Schweiz meiden mußte. Er machte darauf Reisen durch fast ganz Europa, wodurch er seine Kenntnisse bedeutend erweiterte. Besonders seiner Thätigkeit in Schmelzhütten verdankte er es, daß er Aufseher eines österreichischen Bergwerkes wurde. Nachdem er hier zu Vermögen gekommen war, trieb ihn sein abenteuerlicher Sinn wieder auf Reifen. Er durchzog Europa vom fernsten Westen bis zum höchsten Norden, ging nach Palästina, Arabien, kam als ein so erfahrener Arzt wieder zurück, daß er nicht allein begehrte Rezepte verkaufte, sondern auch große Werke schrieb, die er drucken lassen wollte. Zu diesem letzteren Zwecke begab er sich nach Frankfurt a. d. Oder, wo sich damals eine leistungsfähige Druckerei befand. Hier lernte ihn Johann Georg kennen und nahm ihn, nachdem seine Gemahlin sich seines ärztlichen Rates mit Erfolg bedient hatte, mit sich nach Berlin, wo er Leibarzt der kurfürstlichen Familie wurde. Thurneyffer stand nun auf der Höhe seines Glückes; er gewann durch seine ärztliche Praxis viel Geld und Ehre, trieb aber seine alchymistischen Studien und ein Psandleihgeschäst nebenbei mit großer Energie. Als er zu großem Wohlstände gekommen war, entfernte er sich plötzlich während einer Reife des Kurfürsten und kehrte in seine Heimat zurück, wahrscheinlich, weil er demselben Versprechungen in bezug aus künstliche Herstellung des Goldes gemacht hatte, die er zu erfüllen außer stände war, und weil er deshalb die Ungnade des Fürsten fürchtete. Die Gründung einer Buchdruckerei in Berlin aber ist sein Verdienst. Der Kurfürst hatte

4. Bis zum Anfange des 16. Jahrhunderts - S. 152

1883 - Berlin : Oehmigke
— 152 — tf)m die Räume des grauen Klosters angewiesen, wo er sein chemisches Laboratorium aufschlug und zugleich, zunächst zum Druck seiner eigenen Werke, eine Druckerei gründete, in welcher in der besten Zeit mehrere hundert Arbeiter beschäftigt waren, .ioch druckte er in der Folge auch fremde Werte, lief; auch Schriftzeichen gießen. Der Kurfürst nahm an diesen seinen Arbeiten einen so lebendigen Anteil, daß er oft lange Zeit in seiner Werkstätte verweilte. Das Papier für feine Drucke bezog Thurneyffer meist aus Eberswalde, wo Zacharias Berger 1542 eine Papiermühle gebaut hatte. Daß Thurneyffer, der besonders mit feinen Kalendern gute Geschäfte machte, viele Jteiber hatte, läßt sich leicht denken. Nachdem er nun aus so wenig ehrenvolle Weise verschwunden war, hatten die Zungen freies Spiel. Es verstand sich jetzt von selbst, daß er ein Zauberer gewesen war, der seine Künste dem Umgänge mit dem Teufel verdankte. Er hatte einen Hund gehabt, der stets an der Thür seines Gemaches lag, dem er stets das erste Stück Fleisch aus der Schüssel zuwarf. Es war kein Zweifel, dieser Hund war der ihm vertraute böse Geist (spiritus familiaris) gewesen; er hatte sich nach des Herrn Flucht vom Mühlendamm ins Waffer gestürzt. Übrigens soll Thnrneysser in Cöln am Rhein in großer Armut gestorben sein. — 4l Allerlei Unheil. Jrn Jahre 1585 herrschte in Berlin, wie auch in andern märkischen Städten, die Pest, raffte zahlreiche Menschen dahin und trug auch dazu bei, daß der alte Hader zwischen den beiden Spreestädten wieder aufwachte. Auch in Frankfurt a. d. Oder wütete die Pest, ebenso in Königsberg in der Neumark und forderte zahlreiche Opfer. Die Krankheit wirkte auf die Gemüter der Menschen um so verwirrender, als die ärztliche Kunst sich so ganz hülflos gegen sie erwies. — Auch der sitt-
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